Das Gebiet von Trutnov (Trautenau) ist eine Landschaft schöner, malerischer, jedoch auch wilder Natur und deshalb gehört es zu den schönsten und meistbesuchten Gebieten der Tschechischen Republik. Das Riesengebirge umrahmt das Gebiet des Bezirkes am Norden, im Süden gehört zu den meistbesuchten Denkmälern die Perle der böhmischen Barockkunst und Architektur Kuks (Kukus) und „Betlém“ („Bethlehem“) mit der Statuengalerie von M. B. Braun. Im Jahre 1963 wurde der Riesengebirgsnationalpark mit dem Sitz in Vrchlabí (Hohenelbe) ins Leben gerufen, wo ferner das zentrale Museum und Informationszentrum des Riesengebirges ist. Das Riesengebirge hat optimale Bedingungen für die Sommer- und Wintertouristik, wozu eine breite und entwickelte Palette von Hotels, Pensionaten und Gebirgsbauden mit einem vielfältigen Angebot von Dienstleistungen und Vergnügungsmöglichkeiten vorhanden ist. Ein Touristen- und Skiparadies bietet die Landschaft in der Umgebung von Janské Lázně (Johannisbad), Pec pod Sněžkou (Petzer), Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) und Žacléř (Schatzlar). Das Zoo in Dvůr Králové nad Labem (Königinhof) gewann Weltberühmtheit durch die Zucht von afrikanischen Huftieren und Erfolgen mit Beständen von afrikanischen Nashörnern und weiteren gefährdeten Tierarten.
Die Stadt Trutnov liegt im Tal des Gebirgsflusses Úpa (Aupa) und auf den Anhöhen in der Umgebung, dem reich bewaldeten Riesengebirgsvorland, im Gebiet mit unzähligen Naturschönheiten und historischen Denkmälern. Mit ihrer Lage und Fläche bildet die Stadt einen natürlichen Mittelpunkt des ganzen Gebietes im östlichen Riesengebirge. Sie hat ungefähr 31 Tausend Einwohner und ist somit nach Hradec Králové (Königgrätz) die zweitgrößte Stadt im Kreis Hradec Králové.
Die Prägung der Landschaft wird von der Form des mäandrierenden Úpa-Flusses geprägt, der über Jahrhunderte hinweg die Antriebskraft für den Betrieb der Mühlen und der ersten Fabriken war und am Anfang erfüllte er ferner die Verteidigungsfunktion.
Nach dem Fluss Úpa wurde im 12. Jahrhundert die slawische Siedlung benannt, die in der Zeit der letzten Přemysliden die deutschen Kolonisten auf Trautenau umbenannten. Die ersten schriftlichen Belege über die Stadt beziehen sich zum Jahre 1260, der Name „Trutnow“ erscheint erstmals in der lateinischen Urkunde von König Wenzel II. im Jahre 1301. Seit Ende des 14. Jahrhunderts war Trutnov Leibgedingestadt böhmischer Königinnen.
In der Geschichte war die Stadt Sitz der Bezirkshauptmannschaft, des Bezirksgerichtes und später auch Garnisonstadt. Die Lage an dem Landespfad (Salzpfad) zwischen Böhmen und Polen, bzw. Schlesien, und die Entwicklung der Straßen und Eisenbahn mit dem hiesigen Verbindungsknotenpunkt bestimmten ihr den Industriecharakter voraus. Über Jahre hinweg war die Textilindustrie (Flachsverarbeitung) maßgebend, später die elektrotechnische und Lederindustrie.
Im letzten Jahrzehnt machte Trutnov einen spürbaren Wandel durch. Ein Beweis für seine Entwicklung ist die abgeschlossene Renovierung der wichtigsten Straßenverbindungen mit mehreren neuen Brücken, Kreiseln oder die Schaffung von neuen Parkplätzen einschließlich Modernisierung der technischen Infrastruktur.
Es werden historische Gebäude und Kleindenkmäler renoviert, erhöhte Sorgfalt wird dem Äußeren und Inneren der Schulen gewidmet.
Einen nicht geringen Betrag stellen Investitionen in Sportanlagen dar, z. B. in den Bau der modernen Tribüne am städtischen Stadion und in die Verlegung künstlicher Rasenfläche III. Generation, bzw. in den Bahnenbelag und die Renovierung der Einrichtung zur Leichtathletik.
Außerdem wachsen in der Stadt neue Bauwerke empor. Auf dem Gebiet der Sozialfürsorge kann sich Trutnov mit einer modernen Pflegeheim- und einer neuen Seniorenheimanlage mit Ausstattung und Service für die Pfleglinge und das Personal in der Straße Rudolfa Frimla rühmen,
auf dem Gebiet der Infrastruktur ist es z. B. der neue Busbahnhof, der noch dieses Jahr um ein Gebäude mit dem dazugehörigen Service für Reisende und mit Geschäften ausgebaut wird. Beiseite bleibt auch nicht die Krankenpflege: Das Gebietskrankenhaus Trutnov wurde in den vergangenen Jahren insgesamt saniert und erweitert, durch die Renovierung eines alten Gebäudes entstand die nötige neue Poliklinik „Masarykův dům“ mit Niederlassungen verschiedener Fachärzte und Spezialisten. Kontinuierlich werden Plattenbausiedlungen und Kinderspielplätze renoviert. Vom Blickfeld der Bedeutung und Umfang der Investitionen ist in der Stadt am schwerwiegendsten in den letzten Jahrzehnten jedoch zweifellos das neue Theatergebäude, wie kurzgefasst die neue Multifunktions-Kultureinrichtung - das Gesellschaftszentrum UFFO - genannt wird.
Trutnov ist Mitglied des freiwilligen Gemeindebundes im östlichen Riesengebirge und des Bundes der ehemaligen königlichen Leibgedingestädte, öffnet sich Europa und der Welt. Die Stadt knüpft Partnerschaftsbeziehungen mit Städten der Nachbarstaaten - Slowakei, Polen und Deutschland - an und entfaltet diese weiter. In der Zusammenarbeit mit Senica, Świdnica, Kamienna Góra, Kępno, Strzelin, Lohfelden und Würzburg, die besseres gegenseitiges Kennenlernen und Verständigung bringt, engagieren sich Schulen, Sportvereine, Interessengemeinschaften und Einzelpersonen.
Foto: Miloš Šálek a archiv